PBC ist die Abkürzung für Primär Biliäre Cholangitis, eine chronische, langsam fortschreitende Lebererkrankung.
Behandlung und Verlaufskontrolle (Monitoring) der PBC
Therapieziele und Prinzip der Behandlung
Die PBC ist nicht heilbar, aber sie lässt sich gut behandeln. Ziel der Therapie ist es, das Fortschreiten der Erkrankung zu stoppen oder zumindest zu verlangsamen und Komplikationen zu vermeiden. Zudem sollte ein gutes Symptommangement Teil einer jeden PBC-Behandlung sein.
Mit der richtigen Behandlung können viele Patientinnen über viele Jahre beschwerdefrei oder mit nur geringen Einschränkungen leben. Entscheidend ist, früh mit der Therapie zu beginnen und den Verlauf regelmäßig kontrollieren zu lassen.
Medikamente und Behandlung
Für die Behandlung der PBC gibt es heute mehrere Medikamente. Wie gut die Therapie wirkt, überprüft die Ärztin an zwei wichtigen Blutwerten: Alkalische Phosphatase (AP) und Bilirubin. Ziel jeder Behandlung ist es, diese Werte in den Norm- oder einen bestimmten Zielbereich zu bringen. Daher müssen Sie regelmäßig zur Blutentnahme.
So sieht die medikamentöse Behandlung in der Regel aus:
- Ursodesoxycholsäure (UDCA) ist das Standardmedikament und wird fast immer zuerst eingesetzt.
- Falls die Werte sich unter UDCA nicht ausreichend verbessern, kommen weitere Medikamente zusätzlich zum Einsatz – man spricht von einer Add-on-Therapie.
Zu diesen Add-on-Präparaten gehören:
- Elafibranor (in der EU zugelassen seit 2024)
- Seladelpar (in der EU zugelassen seit 2025)
- Bezafibrat (länger bekannt, nicht für PBC zugelassen)
Bezafibrat ist nicht für die Behandlung der PBC zugelassen. Es wird jedoch bei PBC in bestimmten Fällen eingesetzt, wenn andere Therapien nicht ausreichend wirken – das nennt man Off-Label-Use. Ihre behandelnde Ärztin wird mit Ihnen gemeinsam abwägen, ob der Einsatz in Ihrem Fall sinnvoll ist und Sie über Chancen, Risiken und Alternativen informieren.
In sehr seltenen Fällen – etwa bei Unverträglichkeit gegenüber UDCA – können diese Medikamente auch ohne UDCA eingesetzt werden.
Wichtig: Nur durch regelmäßige Blutkontrollen kann Ihre Ärztin frühzeitig erkennen, ob die Therapie angepasst werden muss.
Verlaufskontrolle (Monitoring)
Wie oft Sie zu Kontrolluntersuchungen gehen sollten, hängt vom Krankheitsstadium, dem Verlauf und dem Ansprechen auf die Therapie ab.
Empfohlen werden:
- Die Kontrolle der Blutwerte alle drei bis sechs Monate, je nach individueller Situation.
- Bildgebende Verfahren, vor allem Ultraschalluntersuchungen, sollten zusätzlich ein- bis zweimal pro Jahr durchgeführt werden, um die Leberstruktur und den Gallefluss zu beurteilen.
- Im Verlauf sollte in regelmäßigen Abständen ein Leberdichtemessung erfolgen. Damit lässt sich feststellen, ob sich bereits Narbengewebe (Fibrose) gebildet hat. Die Leberdichtemessung kann mit Ultraschallverfahren (wie ARFI oder FibroScan) durchgeführt werden. Diese Untersuchungen werden meist nur in spezialisierten hepatologischen Zentren angeboten.
Wichtig: Regelmäßige Kontrollen helfen, die Erkrankung unter Kontrolle zu halten. Nehmen Sie daher Ihre Termine wahr, auch wenn Sie sich gut fühlen oder keine neuen Beschwerden haben.
Zusätzliche Check-Ups
Neben der Leber sollten auch andere Organe und Blutwerte regelmäßig mit überprüft werden, da PBC-Auswirkungen auf den gesamten Körper haben kann.
Besonders sollten Sie im Blick haben:
- Die Nierenfunktion – zum Beispiel durch den Kreatinin-Wert im Blut
- Die Schilddrüsenfunktion – überprüfbar über den TSH-Wert
- Den Vitamin-D3-Spiegel – ein Mangel ist bei PBC häufig und sollte alle 3-6 Monate überprüft werden
- Knochendichte-Messung (DXA-Messung) – empfohlen etwa alle 2-3 Jahre, da das Risiko für Osteoporose erhöht ist
- Den Tumormarker AFP (Alpha-Fetoprotein) – sollte bei einer fortgeschrittenen PBC (F3, F4) regelmäßig (kann alle 6-12 Monate) bestimmt werden, um Risiken (eine Tumorentwicklung) früh zu erkennen
Tipp für den Alltag mit PBC:
-
Nutzen Sie Apps, die Sie bei der Medikamenteneinnahme, beim Dokumentieren von Symptomen oder beim Planen der Kontrolltermine unterstützen.
Symptommanagement
Auch wenn PBC lange symptomlos verlaufen kann, berichten viele Betroffene über eine ganze Reihe von Beschwerden.
Themenspezial #PBCinnovation
Wird die PBC nicht behandelt, kann es zu anhaltenden Leberschäden kommen.